Unter dem Motto „Was ist uns heilig?“ stand die diesjährige Fastenaktion von MISEREOR, welche mit dem Hungertuch des Künstlers Emeka Udemba auf brennende Themen der sozialen Gerechtigkeit und auf die sich zuspitzende Klimakrise aufmerksam machen will. Der Künstler verarbeitete in seiner Collage Zeitungsschnipsel und viele Schichten Farbe zu einem beeindruckenden Kunstwerk, das dem Betrachter klar macht: unsere Welt ist aus den Fugen geraten, droht auseinanderzubrechen, zu verbrennen und den Halt zu verlieren. In diesem Video ist die Entstehung seines Kunstwerkes schön zu beobachten, was genau die einzelnen Details in seiner Collage für ihn bedeuten, kann hier nachgelesen werden.
Pflaster und Hoffnung für unsere kränkelnde Erde
Auch die MKS Schulgemeinschaft hat sich zu Beginn der Fastenzeit mit dem Hungertuch beschäftigt. Die Klassenlehrer:innen haben es in einem Morgenkreis vorgestellt und die Schüler:innen zum Nachdenken angeregt. Worauf können wir verzichten, wovon haben wir genügend, was könnten wir abgeben und was können wir tun, damit es anderen und vor allem unserer Erde besser geht? Viel wurde geredet über Armut, Kriege, Umweltverschmutzung und Ungerechtigkeit auf dieser Welt. Manche möchten zukünftig öfter das Fahrrad nehmen oder zu Fuß gehen, andere den Müll besser trennen oder ärmeren Menschen helfen.
Deshalb hat unser Schulsanitätsdienst Unterstützung des Schulpastoralteams eine Sammelaktion ins Leben gerufen, bei der während der Fastenzeit haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel für den Tafelladen und die Wärmestube Rottweil gesammelt werden. Die Sammlung der Spenden durch unsere Schulsanis erfolgt immer donnerstags vor Beginn des Unterrichts und in der ersten Pause und läuft noch bis zum 04. April. Viele Spenden konnten bisher schon an die Einrichtungen übergeben werden. Auch unser Hort hat sich schon eine tolle Aktion für die Hilfsbedürftigen überlegt: sie möchten ein Frühstück in der Wärmestube mit Selbstgebackenem unterstützen und die Zutaten dafür spenden.
In den Morgenkreisen der Klassen entstanden auch schöne Gemälde für unsere Gestaltungswand in der Aula, in denen die haltenden Hände des Hungertuchs aufgegriffen oder das Kunstwerk auf kindliche Art nachgeahmt wurde. Mit Pflastern versehen, die auch bei Kindern die Wunden schneller heilen lassen, versuchten die MKS Schüler:innen auf die Klimakrise und die Not in der Welt aufmerksam zu machen und wünschten sich „fröhliche Gesichter, weniger Plastik und Massentierhaltung, dafür mehr Biolandwirtschaft und unter allen Menschen mehr Hoffnung, Liebe und Zusammenhalt“. Die Schülerarbeiten zeigen eindrucksvoll, worauf es ankommt und dass die Kinder und Jugendlichen sehr genau wissen, wie gehandelt werden muss.
Als BNE-Schule sind wir uns dieser Verantwortung sehr bewusst und behandeln Nachhaltigkeitsthemen immer wieder im Vernetzten Unterricht, in Projekten und in unseren Morgenkreisen, so wird Bildung für nachhaltige Entwicklung immer mehr zum gelebten Alltag an der MKS.
"Das Hungertuch ist Aufforderung zur Einmischung und Einladung, die Hoffnung auf ein neues, gerechtes Gesicht der Erde nicht aufzugeben. Wir haben es in der Hand!" (Dr. Claudia Kolletzki, Misereor)